Letztes Jahr sind bekanntermaßen einige große Musiker von uns gegangen. Auch die HipHop-Gemeinde trauerte Ende letzten Jahres um eine ihrer schillernsten Persönlichkeiten. ODB alias Russel Jones verstarb völlig unerwartet nur einen Tag vor seinem 36. Geburtstag an einem Herzinfarkt. Nun liegt uns mit „Osirus“, dem erst zweiten Longplayer des Wu-Tang Clan-Mitbegründers, das Vermächtnis des alten Bastards vor. 19 brandneue Tracks, kein Mixtape, wie man laut Untertitel fälschlicherweise annehmen könnte.Sein Debüt „Return to the 36 Chambers“ ist zweifelos ein absoluter Klassiker und auch auf diesem Silberling werden keine Gefangenen gemacht. Zwar gibt sich der kaputteste Mc des Rap-Biz nicht mehr ganz so wild, trotzdem regiert hier unverkennbar ODB-Flavor wie zu besten Wu-Tang-Zeiten. Gleich die ersten Töne klingen angenehm old schoolig und trotzdem zeitgemäß fresh. Keine Geringeren als DJ Premier, Mark Robson, K-Def und Clinton Sparks hatten die Finger an den Reglern und Wu-Tang-Member Cappadonna, Bad Boy-Artist Black Rob, Rhymefest, Baby Sham, Royal Flush, sowie Rahzel von den Roots sorgen für tighte Guest-Appearances. Besonders geil ist der Track „Go Go Go“, wo ODB sich das Mikro mit Blah (MC der Underground-Kult-Truppe Blahzay Blahzay) teilt. Klar kommt das Teil nicht ganz an sein Killer-Debüt ran, aber das gleiche Problem haben Method Man mit „Tical“ und Nas mit „Illmatic“, um nur zwei zu nennen. „Osirus“ ist aber definitiv `ne sehr gute Scheibe, die in keinen HipHop-Haushalt fehlen sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass das Erbe von Ol´Dirty nicht auch so ausgeschlachtet wird, wie das seiner Kollegen 2 Pac und Biggie Smalls – who can make it happen like Dirt?! – RIP!
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