Nach 3 guten Veröffentlichungen auf Solid State Records haben die ,,No-Stop-Tourer von Stretch Arm Strong nun den Schritt zum Majorlabel in Form von Sony BMG gewagt. Wenn eine Band seit knapp 15 Jahren kontinuierlich tourt, Platten veröffentlicht und sich von Kopf bis Fuß dem Hardcore verschrieben hat, scheint sie wirklich nicht der richtige Adressat für irgendwelche Sellout-Vorwürfe zu sein. Doch werden sich Stretch Arm Strong nach diesem Schritt sicherlich auf derartige Anschuldigungen gefasst machen müssen. Und die Band bietet all denjenigen, welche die Band jetzt für ihren Gang zum Major hassen, mit ,,Free At Last“ durchaus einige Argumente dafür. Denn diese Platte ist dermaßen glatt, melodisch und fett produziert wie nie zuvor. Natürlich beruft man sich auf den traditionellen Mix aus Härte und Melodie, mit denen die Band sich ja schließlich eine treue Fangemeinde erspielte, aber ,,Free At Last“ dringt desöfteren in Bereiche vor, die durchaus den Stempel ,,Pop-Punk“ aufgedrückt bekommen könnten, was vor allem auf den Gesang von Chris McLane zutrifft. Natürlich scheinen stets die ,,alten Tugenden“ der Band durch – Schreigesang wechselt mit melodischen Gesangsparts, da kickt die Double Bass, es gibt die obligatorischen Mitgröhl-Refrains, usw. Doch ab und zu bekommt man gerade als alter Fan aber auch einige Bauchschmerzen: ,,When All Else Fails“ erinnert z.B. mit seinen sehr ruhigen Emo-Momenten, die dann plötzlich in wildes Geschrei übergehen, unweigerlich an aktuelle Screamo-Senkrechtstarter wie Underoath. Eine Band von diesem Format hat es eigentlich nicht nötig sich irgendwelchen aktuellen Trends anzupassen. Dem Erfolg der Band dürfte dies jedenfalls keinen Abbruch tun.“
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