Aktuelles zu den Gesetzen im Skateboardmekka No.1 – Barcelona

10. Januar 2006   21:11  -  Johannes Gausepohl

Wie vielen von euch sicherlich bekannt sein dürfte, wurden zum 1.01.2006 die Gesetze in Barcelona geändert. Davon betroffen sind leider auch wir, die Skateboarder.Seit Monaten bangt die gesamte Skateboardwelt um ihr Mekka, Barcelona. Der Grund: ein neues Gesetz ist in Kraft getreten, dass jedem verbietet, an öffentlichen Plätzen zu skaten. Außerdem, und das scheint der weitaus gravierendere Teil des Gesetztes zu sein, sind die „Aktivitäten“ von Prostituierten, Obdachlosen, Straßenmusikern und -schauspielern, Graffitikünstlern und Tarot-Kartenlegern sowie der Straßenverkauf von CDs und entsprechende andere „Aktivitäten“ verboten.Leider wurden die Skateboarder ebenfalls in die gleiche Kategorie gesteckt, so dass man gegebenenfalls seit dem 1. Januar Strafen von 1700 bis 3000 Euro von der Polizei auferlegt bekommt.Bislang konnte, wie Barcelona Local Raul Navarro erklärt, die Polizei nur eingreifen, wenn sich betroffene Anwohner über den „Lärm“ der Skater beschwert hatten. Erst daraufhin konnte die spanische Polizei einen Platzverweis aussprechen. Schlimmstenfalls konnte das Board einkassiert werden.Auf Grund des neuen Gesetzes kann die Polizei nun ohne weiteres die Boards einkassieren und wie in den USA Tickets für das Skaten an einem öffentlichen Platz vergeben.Leider gibt es bereits zahlreiche Erfahrungen von teilweise auch bekannten Fahrern, die wegen illegalen Skatens an einem öffentlichen Platz zwischen 50 und 150 Euro Strafe in Barca bezahlen mussten. Obendrein wurden ihnen ihre Boards abgenommen. Dabei ist man vor der Polizei nicht einmal mehr an so beliebten Skatespots wie dem MACBA oder den Sants sicher. Allerdings, dass können wir aus Erfahrung sagen, ist die aktuelle Situation in Barcelona nicht so dramatisch, wie man denken mag. Die Locals von Barcelona fahren weiterhin am Abend an der MACBA und auch sonst ist es in Barca immer noch möglich zu skaten – allerdings mit Vorsicht!Ob der spanische Gesetzgeber die Skateboarder nur so „nebenbei“ mit in das neue Gesetz einbezogen hat, um im Falle eines Falles einschreiten zu können, oder man hier wirklich beabsichtigt, Skateboarding aus dem öffentlichen Leben komplett und konsequent zu verbannen, werden die nächsten Monate zeigen.

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