Jost Arens ist einer DER Newcomer im deutschen Skateboarding und wir freuen uns, ihn im Red Bull Team begrüßen zu können. Mit gerade einmal 15 Jahren auf dem Tacho hat der Warendorfer bereits die Deutsche Amateurmeisterschaft gewonnen, einige kalte Winterwochen in sonnigen Gefilden verbracht und 2012 selbst Shane O’Neill bei einem internationalen Contest auf die hinteren Plätze verwiesen. Auch wenn Jost, dessen größte Motivation beim Skaten immer seine Homies sind, ganz bescheiden und sympathisch sagt, dass da vielleicht etwas Glück im Spiel war.
Pünktlich zum Start von Red Bull Phenom hat Jost uns im Interview verraten, wie er mit Lampenfieber bei Contests umgeht, worauf es ihm beim Filmen ankommt und ein paar Tipps verraten, wie andere Newcomer bei Red Bull Phenom richtig durchstarten können. We’re happy to have you, Jost – let’s go!
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Contest?
Das war der ,,Warendorfer Skatejam, direkt bei mir in der Stadt. Ich war da zehn Jahre alt und bin ungefähr zwei Jahre Skateboard gefahren.
War das ein großer Schritt für dich, zum ersten Mal einen Contest mitzufahren?
Auf jeden Fall! Klar, ich war total aufgeregt – so als kleiner Zehnjähriger. Aber meine Eltern haben mich ziemlich motiviert und ich war voll gehyped. Da hat’s dann auch direkt Bock gemacht.
Wie hast du abgeschnitten?
Dritter Platz.
Und dann bist du auf immer mehr Contests aufgetaucht.
Ja, danach ging’s los. Mein Vater war auch immer voll gern dabei, wenn ich hier im Umkreis die Contests in Münster und Osnabrück mitgefahren bin. Und so wurde das dann mit der Zeit immer mehr.
Aber du hast mit deinen Homies ja nebenbei auch noch fleißig gefilmt. Erinnerst du dich noch an euren ersten Clip?
Jau, den haben wir gefilmt, als ich elf war. Das gibt’s auch tatsächlich noch auf Youtube! (http://www.youtube.com/watch?v=IxWM-giPvIw)
Wie denkst du da heute drüber?
Das war auf jeden Fall ein großer Schritt für mich. In Warendorf und Umkreis wurde der Clip ein bisschen gefeiert und das hat mich als elfjährigen Jungen natürlich wahnsinnig gefreut, das ein paar Leute mein Skaten gesehen haben.
Das bekannteste an Warendorf sind soweit ich weiß die jährlichen Hengstparaden…
(lacht) … haha, auf jeden Fall!
… wie hast du das also geschafft, dass dich immer mehr Leute auf dem Schirm haben? Youtube- oder Contestpräsenz?
Ich glaube, dass hat eher so mit den ganzen Contests angefangen und dass ich dadurch immer mehr unterwegs war.
Was ist dir selbst wichtig, wenn du einen Clip filmst?
Ich möchte auf jeden Fall stylisches und schnelles Skaten sehen, das finde ich super. So will ich auch meinen kommenden Red-Bull-Part haben: Mit vielen schnellen Lines und gutem Gefilme. Ich brauche gar nicht so die megakrasses Tricks. Klar ist es cool, wenn da ein paar richtig gute Banger drin sind, aber mir sind stylische Lines wichtiger. Ich guck mir auch lieber einen Part von Austyn Gillette an als einen von Nyjah Huston. Flow und Style sind mir wichtig.
Da sind wir uns einig. Hast du eigentlich jemals ein Sponsor-Me-Tape verschickt?
Nöö, gar nicht. Ich glaub, das lag eher so daran, dass ich viel auf Contests unterwegs war. Mein erster Sponsor hat mich ein paar Jahre nach meinem ersten Contest gehooked. Das war admire eine kleine Boardfirma aus Darmstadt.
Du bist seitdem ziemlich durchgestartet, hast Sponsor-Deals klargemacht und bist gut rumgekommen. Fragen dich viele Leute bei Facebook, ob du nicht einen Tipp für sie hast?
Ja, das kommt echt oft vor. Sehr oft. Das sind die unterschiedlichsten Dinge; wie man zum Beispiel einen bestimmten Trick lernt oder an einen Sponsor kommt. Manche fragen auch, ob ich sie nicht mal bei einem Sponsor vorstellen kann. Das kann ich halt leider nicht machen, weil es ja auch nicht nur aufs Skaten ankommt, sondern auch, ob man ins Team passt. Man muss ja auch mit dem ganzen Team klarkommen. Sorry Leute, da kann ich nicht helfen.
Und wenn dich einer fragt, wie er seinen ersten Contest angehen soll?
Da kann ich den Tipp geben, den ich selber befolge: Zuschauer wegdenken und einfach skaten. Mach dich nicht verrückt, du willst ja eigentlich nur Skateboard fahren und da nicht zwanghaft was reißen. Wenn du nur ans Skaten denkst in deinem Run, dann bist du auch nicht so nervös.
Der Gewinner bei Red Bull Phenom hat die Chance, bei den X-Games teilzunehmen. Wie wichtig sind solche Formate für Skateboarding?
Ziemlich wichtig, denke ich. Es gibt soviele wirklich gute Skater, aber viele davon werden auch nicht so groß, wie sie könnten, weil sie keine Contests fahren, obwohl das eine riesige Möglichkeit ist. Es gibt halt soviele Videoclips auf Youtube, die einfach untergehen. Viele Leute bringen auch echt krasse Streetparts raus, die aber nur wenige mitkriegen. Und da ist ein Contest eine gute Möglichkeit, sein Skateboarding zu zeigen.
Trotzdem hängst du nicht nur auf Contests ab, sondern hast gerade einen Streetpart in der Mache.
Ja klar, das ist mir auch voll wichtig; allein schon, weil es mir unglaublich viel Spaß macht. Es macht so Bock, mit den richtigen Leuten rauszugehen, Fotos zu machen und zu Filmen – da freu ich mich jedes Mal drauf! Mit einem schönen Foto oder einem guten Clip hast du auch was in der Hand, worüber du dich freuen kannst.
Hast du noch einen Tipp auf Lager für die Leute, die bei Red Bull Phenom mitmachen?
Man sollte auf jeden Fall seinen eigenen Style zeigen. Es gibt ja immer mal Leute, die versuchen, den Style eines anderen zu kopieren. Aber das wirkt oft fake, man sollte seinen eigenen Style haben, das ist zehnmal cooler. Ansonsten vielleicht gucken, dass man schnelle coole Lines drin hat. Stylisches Skaten ist heutzutage viel wichtiger als überkrasses Skaten. Klar, als Dave Bachinsky quasi aus dem Nichts den Kickflip am El Toro gemacht hat, war das natürlich ein Hammer und solche Banger sind auf jeden Fall geil! Das eigene Skaten ist ja auch bei jedem anders; mein Geschmack ist auf jeden Fall schnelles, stylisches Skateboarding.
Alles klar, Jost, vielen Dank!
Gerne! Viel Erfolg beim Mitmachen!
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