Maximilian Gäble hat im Sommer eine Seminararbeit für sein Abitur geschrieben. Da Max der Meinung war, dass es in Deutschland viel zu wenige Skateboardcontests gibt, hat er die Organisation eines solchen als Thema gewählt.
Die Arbeit versucht einen möglichst genauen Planungs- und Inszenierungsansatz zu liefern …
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Organisation eines solchen Trendsportevents. Doch vorab muss der Begriff der Sportveranstaltung definiert werden. ,,Dem Begriff des Events und insbesondere des Sportevents soll sich über den Terminus des Ereignisses als Gegenstand von Events angenähert werden. Unter einem Ereignis versteht man einen zeitlich und räumlich begrenzten Vorgang, der sich durch einen inhaltlichen Fokus auf öffentliche Aufmerksamkeit auszeichnet. Eine zeitliche Begrenzung unterscheidet Ereignisse von dauerhaften Attraktionen, die inhaltliche Fokussierung kann sich dabei auf verschiedenste Bereiche des gesellschaftlichen Lebens beziehen. Inhalte eines oder mehrerer Ereignisse, die in einer geschlossenen zeitlich abgrenzbaren Einheit zusammengefasst werden, und die in der Regel unter der wirtschaftlichen und organisatorischen Verantwortung eines Veranstalters stehen, werden als Veranstaltung bezeichnet. Dabei werden diese Veranstaltungen mit einer Ausrichtung auf denkbare Nachfrage und Interessenten geplant und durchgeführt. (Hermanns 2003, S.134 Z. 8-20) Nach dieser Definition kann man anmerken, dass eine Sportveranstaltung ein zeitlich und räumlich begrenzter Vorgang ist, dessen inhaltlicher Fokus sich auf den jeweiligen Sport bezieht und von einem Veranstalter je nach Nachfrage geplant wird.
Die vier Phasen der Planung eines Trendsportevents
Die Vorbereitungsphase
Bei der ersten Phase der Planung, der sogenannten Vorbereitungsphase (vgl. Abbildung 1.1), einer Trendsportveranstaltung muss primär geprüft werden, ob das Potential zur Durchführung eines solchen Events vorhanden ist oder eine Eventagentur benötigt wird.
Da es sich bei dem zu planenden lokalen Skateboardcontest in Bregenz um eine verhältnismäßig kleine Veranstaltung handelt, kann davon ausgegangen werden, dass man auf eine solche Agentur verzichten kann.
Anschließend müssen die externen Rahmenbedingungen untersucht werden, hierbei handelt es sich um die Eventnachfrage und das Eventangebot. Da der Skatepark in Bregenz gut von den örtlichen Skateboardfahrern angenommen wird und sich dort an schönen Tagen täglich im Schnitt zwischen 20-40 Skateboardfahrer aufhalten, kann davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage besteht. (vgl. Interview 3) Da das jährliche Angebot von Skatecontests stark begrenzt ist, in Bregenz waren es im Jahr 2014 nur zwei, muss bei diesem Punkt nur aufgepasst werden, dass die Veranstaltungen nicht zu nah aneinander liegen. Demnach müssen die Eventziele festgelegt und konkretisiert werden. Diese umfassen zum einen operative und zum anderen strategische Ziele. Operative Ziele haben vorrangig eine kurzfristige, unmittelbare Wirkung des Sportevents auf den Eventteilnehmer. Bei einem Skateboardcontest stehen die Kontaktziele und die kurzfristigen kommunikativen Ziele im Vordergrund. Unter Kontaktzielen versteht man den Versuch möglichst viele potentielle Teilnehmer über den bevorstehenden Event zu informieren. Das hauptsächliche kommunikative Ziel ist es einen möglichst hohen Grad der emotionalen Aktivierung bzw. Intensität der sportlichen Interaktion zu erreichen, da Skateboarding laut einer Expertenanalyse eine Mischung aus Power- und Koordinationssportart ist und sich laut dieser durch ein erhöhtes Anreizpotential auszeichnet (vgl. Zanger 2003, S.162), sollte die Erfüllung dieses Ziels kein Problem darstellen.
Die zweite Gruppe der Eventziele umfasst die strategischen Ziele eines Events. Hierbei wird versucht, eine mittel bis langfristige positive Beeinflussung der Bekanntheit und Einstellung des Teilnehmers zum Event zu erlangen. (vgl. Zanger 2003, S. 166) Auf diese wird im Abschnitt ,,Nachfeld“ genauer eingegangen.
,,Aufbauend auf den in der Vorbereitungsphase festgelegten Prämissen umfasst die zweite Phase die Entwicklung der Eventkonzeption einschließlich der Kreation und Organisation des Events. Dabei sind Entscheidungen in jeweils vier miteinander verbundenen Bereichen zu treffen.“ (Zanger 2003, S. 166 Zeile 37-40)
3.1.2 Die Entwicklungsphase
3.1.2.1 Das Vorfeld
Die Entwicklungsphase wird in die vier Bereiche Vorfeld, Hauptfeld, Umfeld und Nachfeld untergliedert (vgl. Tabelle 3.1). Im Vorfeld des Events werden die potentiellen Teilnehmer über die geplante Veranstaltung informiert. Neben der Informierung über den Veranstaltungsort und Ablauf soll die Werbung auch das Interesse der potentiellen Teilnehmer wecken und Vorfreude und Spannung auf das Event aufbauen (vgl. Zanger 2003, S.166-167). Bei der Erstellung der Werbung muss darauf geachtet werden, dass sie zielgruppenorientiert ist. Bei Trendsportarten sollte diese deswegen jung und dynamisch wirken (vgl. Fontanari 2001, S.96-98). Da die Werbung maßgebend für den Erfolg der Veranstaltung ist, empfiehlt es sich diese Aufgabe einem professionellem Grafiker, Designer oder Mediengestalter in Auftrag zu geben, welcher dann Designs für Plakate, Flyer, Zeitungsinserate und das Logo für die Facebookveranstalltung entwirft.
Entscheidend ist jetzt die richtige Platzierung des Werbematerials beziehungsweise die richtige Vermarktung. So sollten die Plakate an Orten aufgehängt werden, an denen die Zielgruppe verkehrt, beispielsweise am Bregenzer Skatepark selbst und in den nahegelegenen Skateparks, um auch Personen die nicht ortsansässig sind mit den Plakaten zu erreichen. Auch die Flyer sollten nach diesem Prinzip verteilt werden, so sollten diese im örtlichen Skateshop, in Bregenz der ,,Pipeline Skateshop“, oder im örtlichen Jugendzentrum, in Bregenz im sogenannten ,,Between“, ausgelegt werden. Um die potentiellen Teilnehmer auf die Facebookveranstalltung aufmerksam zu machen, empfiehlt es sich diese von den bekannten Facebookseiten der Skateboardmagazine und der sog. ,,Skateboardnewsseiten“ teilen zu lassen, das Monster Skateboardmagazin und das digitale Skateboardnachrichtenmagazin Boardstation wären hier beispielsweise die richtigen Ansprechpartner. Auch ist darauf zu achten, dass die Veranstaltung so erstellt wird, dass die Interessierten ihre Freunde einladen können, um dadurch wie mit einem Schneeballsystem mehr Leute zu erreichen. Neben dem Design kann die Zielgruppe auch durch auf der Werbung veröffentlichte Preisgelder angelockt werden da diese einen großen Anreiz auslösen und somit auch die Erwartungshaltung gegenüber dem Skatecontest verbessert.
3.1.2.2 Das Hauptfeld
Das Hauptfeld beschäftigt sich mit der Planung der Inszenierung des Sktateboardcontestes, wobei die erste Aufgabe die Wahl der richtigen Contestform ist. Bei einem Skatepark, auf dem mindestens vier Skateboardfahrer ihren Sport ausüben können, ohne sich gegenseitig zu behindern, ist die übliche Form die der Gruppenläufe.
Im Skatepark Bregenz ist diese Möglichkeit aufgrund der Größe und Zahl der Hindernisse gegeben. Zuerst werden die Teilnehmer in folgende Altersgruppen unterteilt: Von 0-14 ,,Young Guns“, von 14-20 Jahren ,,Allstars“ und alle zwanzig Jahre alten oder älteren bilden mit den gesponserten, also halbprofessionellen und professionellen Skateboardfahrer die Gruppe der ,,Heros“. Anschließend werden innerhalb der einzelnen Altersgruppen willkürlich vierer Gruppen gebildet. Jede dieser Gruppen hat zwei Durchläufen von je fünf Minuten, während dieser die Teilnehmer von einer Jury, aus drei bis vier erfahrenen Skateboardfahrer, nach Schwierigkeitsgrad der Tricks, Vielfalt der Tricks, Ausnutzung des Skateparks, Flüssigkeit und Anzahl der gestandenen Tricks bewertet werden. Der zweite Durchlauf erfolgt nachdem alle Teilnehmer ihren ersten beendet haben. Anschließend werden die jeweils fünf Besten ihrer Altersgruppe ermittelt, hierbei wird nur der bessere der beiden Läufe gewertet. Diese Fünf treten dann in ihrer jeweiligen Gruppe im Finale gegeneinander an. Üblicherweise wird dieses in Einzelläufen inszeniert, in denen die einzelnen Fahrer während ihres Laufes die einzigen sind, die den Skatepark befahren. In diesen hat jeder der Finalisten zwei Durchläufe von je 60 Sekunden bei denen wieder nur der bessere gewertet wird. Nach dem Finale wird ermittelt, welche der Finalisten zu den jeweiligen drei Besten gehören und diese werden dann während einer Siegerehrung geehrt und erhalten Sach- und Geldpreise.
Bei der Planung des Events muss ermittelt werden, welche Materialien und wie viele Hilfskräfte benötigt werden. Es ist zu empfehlen die Planung und Inszenierung in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendzentrum durchzuführen, da dieses oft über einen Großteil der benötigten Materialen und der benötigten Hilfskräfte verfügt. Das benötigte Material umfasst eine Bierzeltgarnitur bzw. Sitzgelegenheiten, zwei Pavillons, einen für die Kampfrichter und einen für die Essensausgabe, Mülltüten, Besen zur Säuberung des Platzes, eine Musikanlage, ein Mikrofon für den Moderator, Bewertungsbögen und Stifte für die Kampfrichter, einen Grill, einen Kühlschrank, Lebensmittel, Pappteller, Platikbesteck und Getränke. In Bregenz kann das benötigte Material somit auf Bewertungsbögen, Mülltüten, Stifte, Lebensmittel, Pappteller, Plastikbesteck und Getränke begrenz werden. Die Bewertungsbögen können nach einer Vorlage ausgedruckt werden (vgl. Abbildung 3.6). So können alle noch benötigten Materialien im örtlichen Supermarkt gekauft werden.
Bei den Hilfskräften werden sechs verschiedene Gruppen benötigt: drei bis vier Kampfrichter, ein Filmer, ein Moderator, Helfer zum Auf und Abbau der Materialien und der Elektronik, Helfer für die nach dem Contest stattfindenden Säuberung des Skateparks und Helfer in der Essens- und Getränkeausgabe welche eine Gesundheitsbelehrung besitzen müssen. Hier können Jugendzentren meist einen Großteil der benötigten Hilfskräfte stellen und die benötigten auf den Moderator, den Filmer und die Kampfrichter reduzieren. Da diese erfahrene Skateboardfahrer sein müssen, kann man sich im örtlichen Skateshop erkundigen, ob sie eine qualifizierte Fachjury stellen können. Auch kann man anfragen, ob einer der Verkäufer im Skateboardladen sich dazu bereit erklärt, die Stelle des Moderators zu übernehmen. Da die örtlichen Skater meist einen Bezug zu diesem haben, ist es durchaus üblich, dass ein Mitarbeiter des lokalen Fachgeschäfts für Skateboardausrüstung eine solche Veranstaltung moderiert.
Im zweiten Teil der Organisation im Hauptfeld wird ein Kosten und Finanzierungsplan aufgestellt, welcher bei der Sponsorensuche bereitzuhalten ist. In diesem werden sämtliche zu erwartenden Kosten und Umsätze zusammengerechnet, um einen ungefähren Überblick des finanziellen Bedarfs zu ermitteln. Die Kostenfaktoren werden mit den Umsatzfaktoren verrechnet und die zu erwartenden Kosten bzw. die zu erwartenden Gewinne werden ermittelt. Um zu veranschaulichen wie ein solcher aussehen könnte, wurde ein mit vorhandenen Informationen zum Standort Bregenz und aus den Ergebnissen ähnlicher Veranstaltungen geschätzter Plan erstellt (vgl. Abbildung 3.2).
Bei dem für dem für den Skateboardcontest Bregenz aufgestelltem Kosten und Finanzierungsplan kam es zu erwarteten Kosten von etwa 260€, dies ist keineswegs problematisch, da sich das Trendsportevent hauptsächlich durch das Sponsoring finanziert. Bei der Sponsorensuche werden Firmen und lokale Läden gesucht, welche Sachgüter oder finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Bei den Sachgütern handelt es sich um die Sachpreise, die an die Sieger des Skateboarcontests ausgegeben werden. Hier kann entweder der ortsansässige Fachhandel für Skatebedarf aushelfen, welcher auch größere Firmen kontaktieren kann, wodurch dann meist Sachgüter und finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Falls dieser nicht vorhanden ist, kann die Kontaktaufnahme mit den größeren Firmen wie Nike, Jart, KR3W oder anderen auch direkt erfolgen. Allerdings muss dies bei einem direkten Sponsoring von größeren Firmen schon im Herbst des Vorjahres geschehen sein, da diese zu dieser Zeit die Werbe- und Sponsorbudgets für das Folgejahr festlegen. Auch die Anfrage für ein Sponsoring bei fachfremden ortsansässigen Firmen ist sinnvoll, da man so große finanzielle Entlastungen generieren kann. Allerdings muss bei den ortsansässigen Sponsoren darauf geachtet werden, dass man immer nur einen Vertreter einer Produktgruppe in der Liste der Sponsoren hat. Je nach Rückmeldung wird man mit den gestellten Gütern und finanziellen Mittel weitestgehend auskommen, eventuell müssen aber auch Anträge zur Mitfinanzierung an örtliche Ämter wie beispielsweise die Gemeinde oder den Kreisjugendring gestellt werden.
Im letzten Teil des Hauptfeldes muss dann noch ein Anmeldeformular für die Teilnahme an der Veranstaltung erstellt werden. Bei diesem muss beachtet werden, dass es einen Haftungsausschluss für den Veranstalter und eine Einverständniserklärung zur Verbreitung, der während dem Contest gesammelten medialen Materialien enthält. Dieses Formular muss bei minderjährigen Teilnehmern von den Eltern unterschrieben werden. Um zu veranschaulichen wie ein solches Formular erstellt werden kann, wurde das Formular eines vergangen Wettbewerbs im Anhang hinterlegt (vgl. Abbildung 3.5. /vgl. Interview 2)
3.1.2.3 Das Umfeld
Das Umfeld liefert den Rahmen der eigentlichen Veranstaltung und ist deshalb so zu organisieren, dass optimale Rahmenbedingungen herrschen und die Zielgruppe positiv auf den Event eingestimmt wird (vgl. Zanger S.167 Z.14-22). Das beginnt schon bei der Wahl des richtigen Veranstaltungsortes. Dabei sind einige wichtige Kriterien zu beachten. So sollte der Veranstaltungsort möglichst zentral liegen und eine gute Anbindung an die örtliche Infrastruktur aufweisen. Dies ist aus zwei Gründen von großer Bedeutung für den Erfolg des Events, einerseits kann nicht davon ausgegangen werden, dass sämtliche potentiell Interessierte die Möglichkeit besitzen den Veranstaltungsort ohne öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen und andererseits kann durch einen zentral gelegten Veranstaltungsort eine Art ,,Laufkundschaft“ entstehen. In diesem Zusammenhang werden unter diesem Begriff Personenkreise zusammengefasst, die sich nicht sicher sind, ob sie den Event besuchen wollen und sich durch einen unnötig hohen Aufwand abschrecken lassen würden, und Personen, die zufällig vor Ort sind und den Ablauf des Events aus spontan entwickeltem Interesse betrachten. Da der Skatepark in Bregenz eine gute Anbindung an das örtliche Verkehrssystem aufweist, sollte der Weg zu diesem niemandem Schwierigkeiten bereiten. Aufgrund der Nähe zum Bodensee, von 200 Metern, kann davon ausgegangen werden dass durch diese eine gewisse Laufkundschaft bei der Inszenierung des Events entsteht.
Anschließend müssen die allgemeinen Voraussetzungen geklärt werden. Diese beinhalten die generelle Möglichkeit der Veranstaltung eines Trendsportevents und die damit verbunden Pflichten und Möglichkeiten bei der Ausführung einer solchen Veranstaltung.
Aufgrund der hohen lokalen Variabilität der Pflichten, Voraussetzungen, Möglichkeiten und der Gesetzeslagen muss primär Kontakt mit der örtlichen Gemeinde aufgenommen werden.
In Deutschland sind meist die Ordnungsämter für diesen Aufgabenbereich zuständig. In Österreich hingegen, wie beim Standort Bregenz, muss der Kontakt mit der zuständigen Verwaltungspolizei gesucht werden. (vgl. Interview 2)
Vorab muss in Erfahrung gebracht werden ob die Inszenierung eines solchen Trendsportevents überhaupt möglich ist. Anschließend muss der Termin und ein Ersatztermin für den Skateboardcontest ausgewählt werden, wobei zu beachten ist, dass man diesen in den meisten Orten mehrere Monate vor dem eigentlichen Event vereinbaren muss.
Anschließend muss bei den örtlichen Behörden angefragt werden, ob Gebühren für die Sondernutzung des Areals anfallen und welche Auflagen herrschen. Unter Auflagen versteht man hierbei, ob Sanitätskräfte notwendig sind, ob die musikalische Beschallung erlaubt ist und wo deren Grenzen liegen, ob man die örtlichen Strom und Wasserquellen nutzen darf und welche Kosten dabei entstehen und ob man die lokalen Park- und Sanitäranlagen nutzen darf und die damit verbundenen Gebühren. Um eine ungefähre Vorstellung, über den Verlauf der Anmeldung bei der Stadt läuft wurde im Anhang ein Eventantragsformular der Stadt Bregenz hinterlegt, vergleiche Abbildung 3.7.
Beim Standort Skatepark Bregenz ist es laut Auskunft der lokalen Verwaltungspolizei so, dass ein Event und dessen Ersatztermin mindestens vier Wochen vor der geplanten Inszenierung angemeldet werden muss. Da bei Jugendveranstaltungen wie bei einem Skatecontest die Durchführung zumeist in enger Zusammenarbeit mit der Dienstelle ,,Jugend“ stattfindet, wird seitens der Stadt auf privatrechtliche Entgelte verzichtet. Was die Auflagen der Stadt Bregenz angeht, so kann man für die Notwendigkeit von Sanitätern auf die sog. ,,Maurer Formel“ zugreifen, nach der Sanitäter erst bei einer erwarteten Besucherzahl von 1000 oder mehr Personen als Pflicht gelten. Da man bei einem Skateboardcontest dieser Größe meist nur mit Besucherzahlen zwischen 50 und maximal 200 Leuten rechnen kann, sind Sanitäter keine Pflicht. Allerdings ist es durch das erhöhte Verletzungsrisiko bei Trendsportarten durchaus sinnvoll, mindestens zwei Sanitätskräfte zu engagieren, die den Verlauf des Events begleiten und im Falle einer Verletzung eines Teilnehmers direkt zur Verfügung stehen.
Was die musikalische Beschallung des Events in Bregenz, angeht, so muss diese nach gesetzlicher Vorschrift bis spätestens 22:00 Uhr beendet werden. Da der Geräuschpegel derartiger Musikdarbietungen allerdings nicht selten zu Konflikten in der Wohnnachbarschaft führt, ist dieser so zu wählen bzw. auf ein solches Maß zu reduzieren, dass durch ihn kein für das menschliche Empfindungsvermögen unangenehm in Erscheinung tretender Geräuschpegel in der Wohnnachbarschaft entsteht und dadurch gegen ein Verhalten verstoßen wird, wie es im Zusammenleben mit anderen verlangt werden muss. Für die Beurteilung der Zumutbarkeit der Belästigung in der Nachbarschaft ist als Maßstab ein normal empfindender Mensch heranzuziehen.
Die Nutzung der lokalen Sanitäranlagen auf dem benachbarten Parkplatz Ost ist in Bregenz gebührenfrei möglich, solange diese nicht außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten aufgesperrt und gereinigt werden müssen.
Die Nutzung der örtlichen Strom und Wasserquellen ist möglich, allerdings ist diese kostenpflichtig, vergleiche Abbildung 3.2. (vgl. Interview 1)
3.1.2.4 Das Nachfeld
Schon während der Entwicklungsphase müssen Maßnahmen für das Nachfeld des Events geplant werden. Da aufgrund der Struktur die logistische Nachbereitung bereits im Abschnitt des Hauptfeldes behandelt wurde, richtet sich das Hauptaugenmerk auf die kommunikative Nachbereitung. Für diese liefert ein Skatecontest aufgrund seines Spannungsgehaltes und seines aktionsorientiertem Inhaltes günstige Bedingungen. (vgl. Zanger 2003, S.158)
Ein großer Vorteil eines Skatecontests dieser Größe im Vergleich zu den meisten anderen Sportevents ist, dass der Großteil der Besucher auch selbst aktive Teilnehmer des Contests sind. Deshalb empfiehlt es sich, von einem Filmer, einen Mitschnitt des Contestes und Bilder von diesem anfertigen zu lassen. Meist besitzt der lokale Skateshop einen Filmer für ihre Teamfahrer, so kann bei diesem angefragt werden, ob sie in der Lage sind einen solchen zu Stellen.
3.1.3 Die Inszenierungsphase
,,Die anschließende dritte Phase -die Inszenierung- bezieht sich auf sämtliche durchzuführende Maßnahmen bis zum Abschluss der Veranstaltung, also die praktische Durchführung/Umsetzung des Eventkonzepts in den Bereichen Vorfeld, Umfeld und Hauptfeld“. (Zanger 2003, S.167 Z.35-38 /vgl. Abbildung 3.1).
Um die Struktur klarer zu gestalten, empfiehlt die Erstellung eines Inszenierungsplanes (vgl. Abbildung 3.3). Auf diesem wurden die anfallenden Aufgaben chronologisch geordnet und mit Verweisen auf die jeweilige Stelle innerhalb der Seminararbeit ausgestattet. Da alle Punkte bis auf die der Aufstellung eines Zeitplanes und die praktische Durchführung bereits im Text behandelt wurden, wird in diesem Abschnit,t um Wiederholungen zu vermeiden, nur noch auf diese eingegangen.
Der Verlauf des Veranstaltungstages beginnt mit dem Aufbau der Materialien und der Technik. Für diesen werden vier bis fünf Hilfskräfte benötigt. Anschließend beginnt das so genannte Warm Up, bei dem die Teilnehmer die Möglichkeit erhalten sich warm zu machen und sich für den Contest anzumelden. Ab dieser Phase des Events müssen zwei Sanitäter, für den Fall einer Verletzung bereitstehen. Auch muss eine Hilfskraft vorhanden sein, die die Anmeldezettel der Teilnehmer entgegennimmt, und es empfiehlt sich die Essens- und Getränkeausgabe schon innerhalb dieser ersten Phase der Inszenierung zu beginnen, um eine ausreichende Versorgung der Eventteilnehmer gewährleisten zu können. Die Ausgabe wird hierbei in zwei Schichten mit je zwei Hilfskräften eingeteilt. Nach Ablauf der zeitlich festgelegten Anmeldefrist werden die Teilnehmer von den Kampfrichtern in Vierergruppen unterteilt. Nach dieser Unterteilung kann der Wettbewerb beginnen. Der Contest findet in zwei Abschnitten statt: der Qualifikationsphase und dem Finale, zwischen denen eine halbstündige Pause liegt. Während des Verlaufes des Veranstaltung müssen sämtliche Arbeitskräfte, also die Juroren, die Filmer, der Moderator und die Helfer in der Essenausgabe ihren jeweiligen Tätigkeiten pflichtbewusst nachkommen, um den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs nicht zu gefährden. Nach dem Ende des Finales findet eine Siegerehrung statt, bei der an die ersten drei ihrer jeweiligen Gruppe Sach- und Geldpreise überreicht werden. Der Wert der Preise sinkt mit höherer Nummer der Platzierung. Nach der Siegerehrung werden noch fünf Hilfskräfte benötigt, die beim Abbau und beim Aufräumen des Skateparks helfen. Für die Planung des Events empfiehlt es sich einen Zeitplan aufzustellen, damit alle Arbeitskräfte genau informiert sind, wann und wo sie gebraucht werden. Dieser untergliedert sich in einen allgemeinen, in dem der Verlauf der Veranstaltung klar gestellt wird, und einen spezifischen für die Hilfskräfte. Im ersten wird der allgemeine Ablauf des Wettbewerbs festgehalten und der zweite gibt den Hilfskräften ihren genaue Arbeitszeiten und die Tätigkeiten während diesen an. Um den praktischen Verlauf zu veranschaulichen wurde ein beispielhafter Zeitplan erstellt (vgl. Abbildung 3.4).
3.1.4 Die Nachbereitungsphase
In der letzten Phase der Nachbereitung fallen alle operativen Aktivitäten, die das Nachfeld des Trendsportevents betreffen. (vgl. Zanger 2003, S.167 Z. 39-40/ Vergleiche Abbildung 3.1). Wie in diesem bereits begründet, erweist sich die mediale Nachbereitung der Veranstaltung als besonders wirkungsvoll. So ist es sehr empfehlenswert die Mitschnitte aus dem Wettbewerb zu einem Kurzfilm über die Veranstaltung zusammenzuschneiden und auf Onlinevideoportalen wie beispielsweiße Youtube oder Vimeo hochzuladen. So können sich die Teilnehmer über längere Zeiträume mit dem Event identifizieren und während der Betrachtung dieses medialen Mittels nochmals die Spannung des Veranstaltungstages durchleben. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass nur Bildmaterial von den Teilnehmern verwendet wird, welche auf dem Anmeldeformular ihr Einverständnis gegeben haben.
Als letzter Teil der Nachbereitungsphase findet dann eine Veranstaltungsanalyse statt, bei dieser werden die Planung, der Verlauf und die Finanzierung des Events auf Probleme bzw. Fehler untersucht. Auch werden Helfer und Teilnehmer der Veranstaltung nach ihrer persönlichen Meinung und Verbesserungsvorschlägen befragt. Mit den gesammelten Informationen kann man die Organisation im Falle einer Wiederholung optimieren und die Zufriedenheit der Teilnehmer erhöhen.
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