Weil Skateboarding Teil der Olympischen Sommerspiele ist, hat sich der Deutsche Bundestag mit dem Thema im entsprechenden Sportausschuss befasst. Am Mittwoch, 31.5. 2017 Skateboarding DAS Thema.
Nachdem die Abgeordneten den fünf neuen Sportarten im Dezember 2016 Geld für die Vorbereitung auf die olympischen Spiele 2020 in Tokyo zugesagt hatten, stellten die drei Verbände ihre Sportarten vor, Wellenreiten, Skaten und Klettern – dazu wurden die drei jeweils Verantwortlichen der Verbände angehört. Für Skateboarding stellte Cola die Lage dar und beschrieb eindringlich das Problem, die Disziplin Park und Street auf olympischen Niveau zu trainieren, wenn nicht genügend Skateparks indoor und outdoor zur Verfügung stehen.
Aus dem Protokoll geht zum Thema Skateboarding folgendes bevor:
Der Skaterszene drohe durch die temporäre Aufnahme in das olympische Programm sogar eine Spaltung, sagte Hans-Jürgen Kuhn von der Sportkommission Skateboard im Deutschen Rollsport und Inline Verband. Einige der Topathleten seien bereit, sich den olympischen Regeln zu unterwerfen, andere nicht, sagte er. Das Hauptproblem für die Entwicklung des Skatens als Leistungssport seien die fehlenden Trainingsanlagen. Aufgrund nicht vorhandener Skaterhallen gebe es im Winter so gut wie keine Trainingsmöglichkeit. Dass Skateboard olympisch wird, nannte Kuhn eine „Top-Down Entscheidung“ des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das seiner Ansicht nach mit dem Sport das Image der Olympischen Sommerspiele aufwerten wolle – ähnlich wie mit Snowboarding bei den Winterspielen.
Im Skateboarding fehle es jedoch an Strukturen, sagte er. So gebe es keine Welt- oder Europameisterschaften. Stattdessen würden die Top-Skater bei von Sponsoren veranstalteten Turnieren um Preisgelder kämpfen, was möglicherweise wichtiger genommen werde, als eine Olympiateilnahme. Dopingkontrollen gebe es bei diesen Firmenevents nicht, was ein weiteres Problem in Sachen Olympia darstelle, sagte Kuhn. Gleichwohl wolle man die Chance der Förderung nutzen, um professionellere Verbandsstrukturen zu schaffen und sich möglicherweise auch unabhängiger von dem derzeitigen Wettkampfsystem zu machen.