Eigene kleine Skateboard Company gründen – Interview: So kommt man an günstige Boards

20. Mai 2019   13:00  -  Johannes Gausepohl

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Eine eigene Skateboard Firma gründen scheiterte oft schon daran, dass man keine kleinen Stückzahlen für seine ersten Bretter produzieren lassen konnte. Als Test 200 Bretter mit dem eigenen Design machen zu lassen ist ein zu großes Risiko, bei 50 Boards sieht das schon wieder anders aus. Niklas von der 2HEX Skateboard Factory bietet für jeden Interessierten kleine, bezahlbare Stückzahlen an.

Ein zweiter Punkt, der sehr interessant ist, ist die Tatsache, dass die Boards teilweise in Deutschland hergestellt beziehungsweise bedruckt werden! Boards aus Deutschland für Deutschland, da musste ich mehr drüber erfahren.

Der Traum von jedem Skateboarder, eine eigene Skateboard Company zu starten, ist jedenfalls für uns Normalsterbliche greifbarer geworden.

Wie gründet man ein Skateboard Unternehmen? Und wie unterscheidet es sich zu anderen Produkten?

Im Skateboard Business spielt Marketing eine sehr viel wichtigere Rolle, als in fast allen anderen Industrien. Außerdem ist der Übergang vom Unternehmer, zu den Mitarbeitern, über die gesponserten Fahrer bis hin zu den Kunden fließend und oftmals nicht klar abgegrenzt. 

Im Gegensatz zu traditionellen Firmen in denen gesponserte Fahrer ihr Unternehmen repräsentieren, sind es im Skateboarding oft Skateboard Marken die Skater-Gruppen vertreten. Skater die spezielle Marken fahren, fühlen sich als Teil der dahinter stehenden Gruppe – und oft sind sie es auch! Es ist gängig, dass Unternehmer, ihre Mitarbeiter, gesponserte Fahrer und Kunden gemeinsam zu beliebten Skate Spots fahren und Skate Clips filmen. Das gibt es in nur sehr wenigen Industrien. 

Angenommen ein Skater entscheidet sein eigenes Deck Brand ins Leben zu rufen. Was kostet eine erste Produktion?

Man kann schon ab ca. 760€ die ersten 50 Decks produzieren lassen. Es ist grundsätzlich bezahlbar ein eigenes Deck Brand zu starten. 

Eigentlich sollten sich junge Unternehmer zu Weihnachten nicht das neuste Handy, sondern eine erste Produktion wünschen – die Kosten sind vergleichbar.

Wie kommt man als neues Brand gegen die großen etablierten Skateboard Unternehmen an?

Junge Skateboard Brands sind in ihrer Stadt und Umgebungen sehr viel besser vertreten als internationale Brands. 

Indem sie direkt an Skateboarder verkaufen, können sie günstigere Preise anbieten und eine höhere Gewinnspanne erzielen als internationale Brands die über Vertriebe und Geschäfte verkaufen. 

Man sieht junge Skateboard Unternehmen hochschießen und nach wenigen Jahren wieder verschwinden. Was ist einer der Hauptgründe für Skateboard Unternehmen nicht zu überleben?

Die meisten Gründer konzentrieren sich zu sehr auf Marketing und zu wenig auf Verkauf. Wenn ein Gründer seine volle Zeit in ein Projekt investieren möchte, dann muss sein Lebensunterhalt abgesichert sein. Das geht nur, wenn er täglich Kunden anruft und Bestellungen sammelt.

 

Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die deine Kunden nach mehreren Jahren im Skateboard Business gemacht haben?

Bei Gründern die wir seit Beginn ihres Unternehmens begleitet haben, ist es die Gesamtmenge an Geschäftserfahrung. Als Gründer einer Skateboard-Marke muss man alles lernen: Design, Einkauf, Marketing, Finanzen, und Vertrieb.

Diese Erfahrungen im Unternehmertum machen aus Skateboardern nicht nur gute Führungskräfte, sondern auch attraktive Kanditaten für Business Schools und führende Konzerne. 

Gibt’s es etwas, dass du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?

Wir arrangieren einen Teil unserer Deck-Produktion in Berlin. Falls ihr eure Decks in Deutschland bedruckt haben möchtet, gebt den Rabattcode „OhBLNYeah“ bei eurer nächsten Order ein. (Boardstation wird NICHT am Umsatz noch am Kauf beteiligt!)

Falls ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie man eine eigene Skateboard Marke gründet, lest unseren Skateboard Company Founders Blog oder bittet Johannes um einen weiteren Artikel mit uns. 😉 

 

 

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