Lacey Baker (Meow Skateboards, Independent Trucks, Mob Grip) gehört zu den female Skateboardern, die nicht nur einen 360 Kickflip im Flat können. Die Frau kann mit der Planke viel viel mehr an stellen. Das Thrasher Video unten sollte als Beweis ausreichen.
Thomas Gentsch von Titus.de bekam jetzt die einmalige Gelegenheit, mit Lacy ein Interview zu machen. Das ist etwas Besonderes, weil Baker praktisch jedes Interview mittlerweile ablehnt. Zu langweilig, immer die selben Fragen, keine Lust. Doch die Hartnäckigkeit von Gentsch gegenüber Lacey und ihrer Managerin hat sich ausgezahlt.
Lacey machte immer wieder Schlagzeilen in der Szene, weil sie als Frau ein eher maskulines Image hat. Das sie lesbisch ist, wurde lange Zeit eher negativ aufgenommen. Eine lesbische Skateboarderin war früher für die Skateboard Industrie scheinbar schwer zu vermarkten.
Wie schwer es für Lacy Baker, zumindest früher, wegen iiimages hatte, zeigt diese Antwort:
Die beste Entscheidung war definitiv, meinen Job (als Grafik-Designer) mit 24 Jahren zu kündigen und wieder Vollzeit zu skaten. Die Schlechteste… Hmm, da muss ich nachdenken. WENN es da was in der Vergangenheit gab, war es die Zeit, als mich meine Sponsoren unter Druck setzten, mich femininer anzuziehen, um mich (angeblich) besser vermarkten zu können; das war keine schöne Zeit.
Heute hat Lacy keine Probleme mit Sponsoren, die an ihrem Image etwas auszusetzen haben – die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Scheinbar auch, was die Auswahl der Heimatstadt angeht. So spricht die Independent Trucks Teamfahrerin über die Vorteile von New York City und warum man dort gut skaten kann.
Das die „alten“ Core Schuhbrands in der Skateboardszene unter Druck stehen und immer größere Probleme haben, weil Mainstreamfirmen in die Szene drängen, ist der Wahl-New Yorkerin nicht verborgen geblieben. Gibt es Vor- oder Nachteile wenn große Majorfirmen in unsere Szene eindringen?
Auf der einen Seite ist es gut, aber viele (alte) Core-Brands haben im Vergleich zu früher massive Absatzprobleme. Sie haben vielleicht auch nicht die technischen Möglichkeiten und finanziellen Backround wie Cooperative-Brands, also stehen die Core-Skater, die diese Firmen betreiben, schlechter da. Aber, je mehr eine Sache (wie Skateboarding) vom Mainstream vereinnahmt wird, desto eher passiert sowas eben, nicht nur im Skateboarding …
Das komplette Interview mit den ausführlichen Antworten und die Frage, ob und wann Lacey endlich nach Deutschland und Berlin kommen wird, was Queer People sind, warum New York eine geniale Skate City ist und vieles mehr gibt es unter diesem Link.
Und wer der englischen Sprache mächtig ist, kann einen Audio-Mitschnitt unter dem Thrasher Video finden.