Titus Dittmann hat ein neues Buch geschrieben: Schule bis in den Nachmittag, dann ab zum Sport, Sprach- oder Musikunterricht – Geben wir unseren Kindern eigentlich noch genügend Freiräume, in denen sie selbstbestimmt und ohne Druck von außen lernen und sich entwickeln können?
Titus Dittmanns neues Buch mit dem Titel „Lernen muss nicht scheiße sein“ hat darauf eine klare Antwort: Nein! Zwar würden Selbstbestimmung und persönliche Freiheit in der Erwachsenenwelt heute großgeschrieben wie nie, die Kinder hätten aber herzlich wenig davon. Ihr Leben folge oftmals schon einem streng getakteten Stundenplan, der kaum Raum für kindliche Neugier oder jugendlichen Übermut lasse.
Dittmann, der mit seiner Initiative skate-aid weltweit Kinder- und Jugendprojekte unterstützt, plädiert deshalb in seinem 240 Seiten starken Werk leidenschaftlich dafür, unseren Kindern endlich wieder mehr selbstbestimmte Zeit im Alltag zugestehen: Freiräume für mehr Kreativität, für Entdecken, Ausprobieren und Lernen aus eigenem Antrieb. Durchaus provokant macht er dabei deutlich, wie das Bildungs- und Normierungssystem aus Schule und Eltern die Kinder um wertvolle Erfahrungen betrüge, wenn es sie vom Sandkasten bis zum Abitur permanent kontrolliere oder korrigiere und gute Noten zum Maß aller Dinge würden.
„Natürlich sind das Lernen in der Schule und eine liebevolle Förderung durch Eltern wichtig“, ist der mehrfach ausgezeichnete Unternehmer und ehemalige Lehrer überzeugt, „aber ich sehe hier schon lange keine gesunde Balance mehr. ‚Zu viel Eltern‘ ist für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes genauso katastrophal wie zu viel Schule. Die Dosis macht das Gift. Und wenn Erwachsene immer gleich zur Stelle sind, wenn sie den Kindern alle Mühen abnehmen, alle Informationen liefern, noch bevor überhaupt eine Frage auftaucht, verkümmert gerade die Neugierde als eine der stärksten Kraftquellen für eigene Kreativität und Erfolg.“
Als positives Gegenbeispiel blickt Dittmann auf die Zeit seiner eigenen Kindheit zurück: „Da war mittags Schulschluss und es hieß: ‚Ab in den Wald! Kommt wieder, wenn es dunkel wird!‘ Diese Freiräume prägten uns Kinder positiv. Wir waren allein für uns verantwortlich, konnten uns ausprobieren, lernen, wachsen und eben selbstbestimmt unsere Persönlichkeit entwickeln.“ Heute hingegen würde alles vorgegeben, Eltern trauten den Kindern nicht mehr viel zu: „Dadurch entwickelt kein Kind die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb und intrinsisch motiviert, Ziele zu setzen und selber zu erreichen oder auch die Konsequenzen zu tragen, wenn’s schief geht. Und das ist doch so wichtig im Leben, auch im Job, oder?“, gibt sich der „Vater der deutschen Skateboard-Szene überzeugt. Die Eins im Abi sorge noch lange nicht für eine starke Persönlichkeit und ein Leben als ganzheitlich glücklicher Mensch.
Sein gutgemeinter Rat an Eltern: „Habt Mut, euren Kindern mehr Freiräume zu geben, seid locker und lasst die Kinder endlich wieder frei!“
Das Buch „Lernen muss nicht scheiße sein“ erschien bei Benevento Books.