Skateboarding bei Olympia: Verband entmachtet Vorsitzenden Jürgen „Cola“ Kuhn – Deutsche quasi chancenlos – Bundesinnenministerium droht

20. Februar 2020   01:33  -  Johannes Gausepohl

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Beim Thema „Skateboarding bei den Olympischen Spielen“ gibt es hinter den Kulissen den ersten, großen Skandal, und eine Menge Ärger!!! Wie aus dem Text unten zu erfahren ist, hat sich das Driv Präsidium vor ca. zwei Wochen von dem 1. Vorsitzenden der SK Skateboard, Hans Jürgen „Cola“ Kuhn, getrennt.

Doch was war passiert, dass solch ein drastischer Schritt unternommen wurde und die Bundesregierung mit einer Drohung sich einmischte?

Die SK Skateboard (Sportkommission Skateboard) mit Jürgen Kuhn weigert sich, eine Deutsche Meisterschaft in den Disziplinen Park und Street noch in der bis Ende April laufenden Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in diesem Sommer durchzuführen. Im Klartext, alle Deutschen können nur noch auf internationalen Contests Punkte für Olympia sammeln. Hört sich nicht so dramatisch an, ist es aber, wenn andere Länder rund um Deutschland herum ihren Teams diese Chance einräumen.

Egal ob England, Niederlande, Frankreich – Die anderen Länder sorgen mit Nationalen Meisterschaften VOR Ende April dafür, dass ihre Landsmänner und Frauen wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln können. Nur Deutschland hat sich dazu entschlossen, den eigenen Fahrer und Fahrerinnen bei den Punkten NICHT unter die Arme zu greifen und zu helfen! Dabei gehört das zu den Aufgabenbereichen der Kommission, dem Deutschen Team die besten Vorraussetzungen für eine Teilnahme an den Spielen zu ermöglichen. Doch stattdessen legt man Leuten wie Alex Mizurov, Denny Pham, Jennifer Schneeweiss, Jost Arens, Tyler Edtmeyer und Lenni Janssen Steine in den Weg!

Obwohl die Skateboard Kommission genau wusste, dass sie bis Ende April eine Meisterschaft veranstalten müsste, um dem Deutschen Skateboard Olympia Team die gleichen Chancen wie ihren französischen und britischen Kollegen zu ermöglichen, entschied man sie gegen das eigene Skateboard Team.

Stattdessen beschloss man bereits im vergangenen November die Vergabe der Meisterschaft an die Sportmarketingagentur Finelines zu vergeben. Eine Durchführung vor Ende April schloss man aus.

Das Driv Präsidium, das über der Skateboard Kommission steht, erkannte recht schnell diesen riesengroßen Fehler und bat Hans Jürgen „Cola“ Kuhn und die Kommission, ihre Pläne noch einmal zu überdenken. Doch leider lehnte man mehrmals ab.

Der Skandal gewinnt noch einmal deutlich an Brisanz!

Skateboarder/innen aus dem dt. Olympia Kader beschwerten sich wegen diesem Problem bei der unabhängigen Athletenvertretung, „Athleten Deutschland e.V“. Daraufhin  schaltete sich die Bundesregierung bzw. das entsprechende  Bundesinnenministerium ein!

Das Minsterium drohte mit der Streichung der Fördergelder, weswegen sich das Präsidium zum Handeln gezwungen sah.

Schade, denn die Leidtragenden sind nun die Skateboarder/innen, welche die letzten beiden Jahre weltweit unterwegs waren um sich ihren Traum einer Teilnahme an den Olympischen Spielen zu erfüllen.

 

Sachstand SK Skateboard / Olympiaqualifikation Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

Frankfurt, 5. Februar 2020

DRIV Präsidium Otto-Fleck-Schneise 10a 60528 Frankfurt

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in den vergangenen Wochen und Monaten hat es viele Diskussionen um die leistungssportliche Ausrich- tung der Sparte Skateboard auf dem Weg zu den olympischen Spielen gegeben. Häufig war es nicht mög- lich, einen Konsens zwischen dem geschäftsführenden Präsidium und der hauptamtlichen sportlichen Leitung auf der einen Seite sowie dem Vorstand der SK Skateboard auf der anderen Seite zu erzielen. Inzwischen gefährden die Handlungen der SK und insbesondere des SK-Vorsitzenden Hans-Jürgen (Co- la) Kuhn nicht nur die Olympiaqualifikation sondern auch das Ansehen und die weitere Förderfähigkeit unseres Verbandes. Die Athleten*innen, die um ihre Rechte und den Traum einer Olympiateilnahme kämpfen, geraten immer mehr zwischen die Fronten diese Auseinandersetzungen.

Zur Absicherung der Olympiaqualifikation ist die Durchführung von nationalen Meisterschaften, als Teil der Olympiaqualifikation, in den beiden Disziplinen Street und Park bis Ende April erforderlich. Bei natio- nalen Meisterschaften können im Vergleich zu internationalen Wettbewerben viele Punkte erwartet wer- den. Es ist davon auszugehen, dass die internationale Konkurrenz um die Qualifikationsplätze diesen Vorteil für ihre Athleten nutzen wird. Ohne die Punkte aus der Deutschen Meisterschaft, kann der Wett- kampf um die jeweils 20 Qualifikationsplatze (m/w) je Disziplin für unsere Athleten stark gefährdet sein. Die Entscheidung der SK Skateboard die Deutschen Meisterschaften 2020 nicht im Qualifikationszeitraum durchzuführen, steht daher gegen die Interessen der Athleten. Die Bitte an die SK Skateboard diese Ent- scheidung zu überdenken, wurde in der vergangenen Woche abgelehnt.

Mehrere betroffene Athleten haben sich daher in den vergangenen Tagen an die unabhängige Athleten- vertretung Athleten Deutschland e.V. gewandt, um Unterstützung bei der Erreichung ihrer sportlichen Ziele zu erhalten.
Das geschäftsführende Präsidium und die sportliche Leitung sehen sich gegenüber den Athleten verpflich- tet, die bestmöglichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Olympiaqualifikation und die weitere leis- tungssportliche Entwicklung in den kommenden Jahren zu schaffen. In unseren Augen wäre es fahrlässig,

den Athleten die Chance auf die Punkte aus der Deutschen Meisterschaft zu verwehren. Viele Gespräche mit dem SK Vorstand haben zu keinem Ergebnis geführt, dieser hat stattdessen die Ausrichtung der DM Park für das erste Juniwochenende und der DM Street für Ende August im Rahmen der Skateweek in Köln beschlossen.

Wir möchten ganz klar feststellen, dass wir uns nicht gegen die Skateweek stellen. Vielmehr sehen wir diese Veranstaltung als Möglichkeit, um neben den leistungssportlichen Wettbewerben viele Veranstal- tungen aus der Skateboard-Szene und -Kultur anbieten zu können. Als sportlicher Höhepunkt ist dort ein Pokalwettkampf oder ein anderer Contest möglich.

Um das Ziel einer erfolgreichen Olympiaqualifikation zu erreichen, erhält der Verband durch das Bundes- innenministerium (BMI) eine Fördersumme im Millionenbereich. Dieses Geld steht ausschließlich zweck- gebunden für den olympischen Spitzensport zur Verfügung. Für die kommenden Jahre ist eine weiterge- hende Unterstützung im Nachwuchsbereich und den Regionalstützpunkten Inhalt dieser steuerlich sub- ventionierten Förderung. Allein für dieses Jahr wurde, bereits im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024, die Fördersumme um mehr als 60.000,- Euro erhöht. All das wird durch das Verhalten des SK- Vorsitzenden und Teile der SK in Frage gestellt. Sollte die Olympiaqualifikation der Athleten misslingen, wird dies zu einem nachhaltigen Schaden für unseren gesamten Verband führen.

Das geschäftsführende Präsidium des DRIV e.V. hat deshalb am 4. Februar 2020 beschlossen, den Vor- sitzenden der SK Skateboard, Hans-Jürgen Kuhn, mit sofortiger Wirkung von seiner Funktion zu entbin- den. Das geschäftsführende Präsidium wird die Leitung der SK Skateboard kommissarisch übernehmen. Die Verantwortung für alle Fragen des Leistungssports bis zum Nachwuchsbereich und für die Olym- piaqualifikation liegt beim Sportdirektor und dem Leistungssportreferenten Skateboard. Der Beschluss des geschäftsführenden Präsidiums ist durch seine Funktion als Vorstände nach § 26 BGB legitimiert, in dem mit diesem Beschluss Schaden von der SK Skateboard und dem gesamten Verband abgewendet wird.

Wir wollen in den kommenden Wochen und Monaten konstruktiv mit der SK Skateboard zusammenarbei- ten, um schnell wieder eine selbständige Arbeit der SK zu ermöglichen. Zur Sicherstellung bzw. Erhöhung der Chancen für eine Olympiaqualifikation werden wir in Verantwortung des geschäftsführenden Präsidi- ums und der sportlichen Leitung gemeinsam mit professionellen Partnern aus der Skateboardszene im April Deutsche Meisterschaften in den Disziplinen Street und Park organisieren. Wir benötigen dabei auf jeden Fall Eure Unterstützung – aus der SK, von den Athleten*innen, den Eltern und Freunden und allen Skateboarder*innen, die unseren Besten den Traum einer Olympiateilnahme ermöglichen wollen. Wir benötigen ehrenamtliches Engagement, denn nicht jede notwendige Leistung wird sich in der Kürze der Zeit vollständig finanzieren lassen. Der DRIV wird sich aber auch finanziell engagieren, um diese Meister- schaften kurzfristig möglich zu machen.

Wir werden Euch bis Mitte nächster Woche über konkrete Planungen (Termine, Wettkampfstätten) infor- mieren.
Wir hoffen, dass es uns in den kommenden Wochen gemeinsam gelingt, die Sparte Skateboard und den gesamten DRIV wieder auf einen erfolgreichen Weg zuführen und viele von Euch als Helfer und Unter- stützer auf diesem Weg zu gewinnen. Ansporn sollten für uns die Erfolge bei den World Roller Games 2019 in fast allen Sparten des DRIV sein und für 2020 die Träume, die unsere besten Skateboarder und Skateboarderinnen für eine Teilnahme an den olympischen Spielen in Tokio haben.

Tags: Olympia, Olympische Spiele, Skateboarding bei Olympia,

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